07.11.2014
Nomad Lamai
Um die Mittagszeit erreichen wir Nomad Lamai, wo wir eine „site inspection“ unternehmen. Die einsame Lage auf einer Anhöhe mit wunderschönem Blick auf die Ebene begeistert mich auf Anhieb. Das permanente Luxuscamp besteht aus insgesamt 12 Zimmern, wobei acht Zelte das Hauptcamp bilden und vier Zimmer als Privatcamp gebucht werden können. Beide Bereiche haben einen eigenen Swimmingpool. Die Zimmer sind sehr stilvoll und überwiegend in hellen Farben eingerichtet. Sie verfügen über eine große Veranda mit traumhaftem Weitblick. Selbst vom Zimmer aus kann man die tolle Aussicht genießen, da eine Wand nur aus Moskitonetzen besteht. Auch das Bad verfügt über große Fenster aus Moskitonetz, so dass die Gäste sogar von der Dusche aus ins Tal blicken können. Die freundliche deutsche Managerin Jana lädt uns anschließend zum Mittagessen ein. Das abwechslungsreiche Buffet ist wirklich sehr gut. Auf unserer Weiterfahrt begegnen uns Klippspringer und Elefanten.
Sayari Camp
Am frühen Nachmittag erreichen wir das Sayari Camp, wo wir herzlich begrüßt werden. Nach einem kurzen Briefing beziehen wir unsere Zimmer. Diese sind eine Mischung aus Tented Camp und Bungalows. Sie haben große Fenster und Schiebetüren aus Glas, die Wände jedoch bestehen aus Zeltstoff. Die 15 Zimmer, davon ein Honeymoon Zimmer, sind riesig und luxuriös eingerichtet. Im geräumigen Badezimmer hat man die Wahl zwischen einer Dusche und einer freistehenden Badewanne, die sich direkt vor einem großen Panoramafenster befindet. Vom gemütlichen Sofa auf der Veranda kann man den Blick über die Savanne schweifen lassen. Wenn während der Hauptsaison die großen Gnu- und Zebraherden im Norden sind, kann man von hier aus sicherlich auch Tiere beobachten. Ich entspanne mich im schönen Pool mit traumhaftem Ausblick auf die reizvolle Landschaft. Das freundliche Personal serviert sogar am Pool Getränke. Am Nachmittag begebe ich mich mit einem Teil unserer Gruppe auf Fußpirsch. Während dieses schönen Spazierganges erfahren wir u.a. wie man das Geschlecht einer Landschildkröte feststellen kann, dass die Jäger aus Euphorbien Pfeilgift gewinnen und dass man eine bestimmte Pflanze als Zahnbürste benutzen kann. In einiger Entfernung sehen wir einen großen kräftigen Elefantenbullen. Zum Glück steht der Wind günstig, so dass er uns nicht bemerken kann. Wir gehen weiter bis zum Mara-Fluss, wo wir die anderen aus unserer Gruppe wiedertreffen. Die Angestellten von Sayari haben für uns Campingstühle aufgestellt und halten Getränke bereit. Bei unserem Sundowner beobachten wir die zahlreichen Flusspferde, hören ihrem Grunzen zu und genießen die schöne Abendstimmung. Zurück im Camp teste ich die schöne Badewanne und blicke auf den Vollmond, der durch das Panoramafenster scheint. Bei kühlen Drinks am Lagerfeuer und einem leckeren Abendessen lassen wir unsere ganz besondere Inforeise ausklingen. Der Aufenthalt in der Nordserengeti war einfach spitze! Da die Raubtiere in ihrem Revier bleiben und nicht den großen Herden folgen, ist ein Aufenthalt in diesem Gebiet fernab der Touristenströme auch in der Nebensaison sehr empfehlenswert.
Den folgenden Tag beginne ich bei einer Tasse Tee auf der Veranda. Das goldene Morgenlicht ist besonders schön und das vom Tau noch feuchte Gras duftet herrlich. Ein Heißluftballon schwebt nah an unserer Unterkunft vorbei. Nach einem guten Frühstück packen wir unsere Koffer und nehmen Abschied. Dann werde ich mit drei meiner Mitstreiterinnen zum Kogatende Flugplatz gebracht. Die Maschine ist schon frühzeitig gelandet. Schnell wird das Gepäck verladen, die Namen der Passagiere überprüft und dann können wir auch schon einsteigen. Unser Flugzeug ist eine Grand Caravan der Gesellschaft „Tanganyika Flying Company“. Maximal 13 Passagiere finden an Bord Platz. Für mich wird es der erste Flug in einem „Buschflieger“ sein und ich freue mich. Ich wähle einen Sitzplatz weit vorne, so dass ich den Piloten beobachten kann. Über Singita, Grumeti und Seronera werden wir nach Arusha fliegen. Bald geht es auch schon los. Das Rollen auf dem Taxiway entfällt, denn es gibt nur eine sandige Start- und Landebahn. Nach dem Start haben wir durch die geringe Flughöhe einen tollen Blick auf die wunderschöne Landschaft der Serengeti. Saftig grüne Teppiche wechseln sich mit trockener Grassavanne, weiten Ebenen, Hügeln aus roter Erde und Windungen des Mara-Flusses ab. Bei den Zwischenlandungen sind Gnus, Zebras, Hippos und sogar Elefanten zu sehen. Antilopen grasen direkt neben dem Flugplatz. Das Wetter ist heute sehr gut und so können wir den Ngorongoro-Krater und kurze Zeit später auch die Abbruchkante des großen Grabenbruchs sehen. Pünktlich landen wir in Arusha, wo ich eine weitere Nacht verbringen werde, bevor ich nach Europa zurückfliege.
Asante sana, Tanzania! Ich freue mich schon jetzt auf meinen nächsten Besuch!